Erst lokal, jetzt weltweit
Im Vorjahr ging es bei der Outdoor-Sonderausstellungmit den „Diepolzer Dorfkindmomenten“ eher lokal zu, in diesem Jahr ist der Themenkreis weiter gestrickt: „Bergbauern in aller Welt“ heißt die neue Sonderausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Uni Würzburg entstand und nun eröffnet wurde.
Seit Palmsonntag haben wir wieder geöffnet. Am Sonntagnachmittag wurden im Rahmen einer Führung die Neuheiten und die neue Outdoor-Sonderausstellung offiziell vorgestellt. Das eisige Winterwetter und eine geschlossene Schneedecke demonstrierten beim traditionellen Eröffnungsrundgang eindrücklich die Erschwernisse im Alltag der Bergbauern. Siegfried Zengerle, der Vorsitzende des Museumsvereins und Museumsleiter Thilo Kreier begrüßten die geladenen Gäste und stellten das Museum und die Highlights der neuen Saison bei einer kurzen Impulsführung vor.
Im alten Anbindestall im Wiedemann-Hof konnten die Teilnehmer nach Herzenslust historische Kinderspiele ausprobieren. Neu in der Indoor-Sonderausstellung sind ein Angelspiel, bei dem keine Fische, sondern Milchkannen am Haken hängen und das Basteln von Wollschafen und Bäbele für Kinder. Die Kegelbahn, das Dosenwerfen oder die Kugelbahn gehören inzwischen schon genauso zu den Bergbauernmuseums-Klassikern wie der Traktorenparcours, der Hüpf-Heustock oder der begehbare Kuhmagen.
Unter dem Titel „Bergbauern in der ganzen Welt“ vergleicht die neue Outdoor-Sonderausstellung das Leben und die Arbeit von Bergbauern aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten.
Die aktuelle Ausstellung ist bereits die dritte dieser Reihe, entstanden aus einer Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Dozent Dr. Markus Pingold vom Institut für Geographie und Geologie und Museumsleiter Thilo Kreier hatten diese Zusammenarbeit vor drei Jahren ins Leben gerufen, Lehramtsstudierende haben dadurch die Möglichkeit, die Ergebnisse ihrer Zulassungsarbeit in Form einer Sonderausstellung in Diepolz zu präsentieren. Dr. Pingold lobte die Zusammenarbeit und betonte, dass die öffentliche Präsentation der Zulassungsarbeiten einen zusätzlichen Anreiz für die Studenten biete, sich intensiv mit den Themen auseinanderzusetzen.
Studentin Carla Schäfler berichtete schließlich von der Entstehung ihrer Ausstellung. Bei einer Exkursion im Rahmen ihres Studiums hatte sie das Leben der Chagga-Bergbauern in Tansania hautnah miterleben können – so war der Grundstock für die Arbeit bereits gelegt. Neben den Allgäuer Bergbauern und den Chagga stehen auch die Sherpa-Bergbauern im Himalaya im Fokus der Ausstellung. Auf 18 Tafeln geht die Lehramtsstudentin den Fragen auf die Spur, wo und wie die Bergbauern leben, welche Produkte sie anbauen, welche Werkzeuge sie zur Verfügung haben, welche Traditionen sie pflegen, welche Sprache sie sprechen und wo und wie ihre Kinder zur Schule gehen. Entstanden ist dabei ein kindgerechter und interessanter Blick über den Allgäuer Tellerrand hinaus mit vielen Aha-Erlebnissen.