Ein Ort, an dem Erinnerungen weiterleben

Bei uns nimmt ein neues Projekt an Fahrt auf: Die Alpe Bierenwang soll wiederaufgebaut werden – als Ort für eine Ausstellung über die Kindheit auf Bergbauernhöfen in den 1950er- und 1960er-Jahren. Noch läuft die Planung, und vor allem die Finanzierung muss gesichert werden.
Beim Sammelcafé im Sattler-Hof stellten Kuratorin Catrin Weh und Ausstellungsgestalterin Carolin Keim das Konzept der Ausstellung vor – von Themenbereichen wie Schule, Arbeit und Spielen bis hin zu Alltagssorgen und großen Festtagen. Sie gaben auch einen Einblick, welche Objekte künftig gesucht werden und wie die Alpe später als authentischer Ausstellungsort genutzt werden soll.
Mehr als 30 Gäste aus Diepolz und Umgebung brachten dabei bereits viele Erinnerungsstücke mit: Poesiealben, Puppen, Kinderherde, Brett- und Kartenspiele, ein Metallbaukasten sowie eine kleine Dampfmaschine. Auch der Schulalltag ist gut dokumentiert – unter anderem durch einen Lederschulranzen, Griffelkasten, Rechenschieber und zahleiche historische Fotos von Ausflügen, Fasching, Kommunionen und winterlichen Abenteuern. Eine Schulbank aus der alten Diepolzer Schule hat ebenfalls schon ihren Platz in der Sammlung.
Weh und Keim nahmen die Objekte direkt vor Ort entgegen, katalogisierten sie fachgerecht und kamen darüber mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch – über persönliche Erinnerungen und weitere mögliche Exponate. So wurden etwa Kinderholzschuhe aus der Stallarbeit, eine Blechbadewanne und eine Waschschüssel als zukünftige Leihgaben angekündigt. In gemütlicher Atmosphäre – mit Punsch, Kaffee und frischem Gebäck – wurde so manche „alte Gschicht“ aus der Bergstätte ausgetauscht und das Projekt weiter mit Leben gefüllt.
Museumsvereins-Vorsitzender Siegfried Zengerle zeigt sich beeindruckt: „Wir merken, wie viel Geschichte in unseren Dörfern steckt – und wie stark die Menschen daran hängen. Mit diesem Projekt schaffen wir einen Ort, an dem diese Erinnerungen weiterleben.“ Mit den ersten Exponaten und vielen neuen Kontakten ist ein wichtiger Schritt geschafft. Bis die Ausstellung in der wiederaufgebauten Alpe Bierenwang eröffnet werden kann, bleibt aber noch einiges zu tun – und zu erzählen.


